D-Premiere 12.03.1998
Zuschauer ???
Marktanteil ???

Der Voyeur (54)

Cast & Credits
Plot & Pictures
Highlights & Lowlights
Wurstsemmelwertung


Böck ist scharf auf die MedailleHausmeister Mahler ist ein Spanner aus Leidenschaft. Auch an diesem Abend hockt er mit dem Finger am Auslöser vor dem Fenster und beobachtet das Nachbarhaus. Eine Dame scheint ihn besonders zu interessieren. Zufällig fotografiert Mahler, wie die Frau von ihrem Besucher erdrosselt wird. Er greift zum Telefon, um die Polizei zu rufen, doch dann hat er eine lukrative Idee – er erpresst den Mörder.

Während Christian Böck hinter der Medaille her ist, die Rex verliehen wurde, hat Alex Brandtner ganz andere Sorgen. Für den Mord an Melitta Lorenz scheint niemand ein Motiv gehabt zu haben, ihr Ehemann hat ein hieb- und stichfestes Alibi. Erst als Brandtner dahinter kommt, dass Frau Lorenz eine Affäre mit dem Taxifahrer Gustav Kuhn gehabt hat, ergeben sich erste Anhaltspunkte.

Da geschieht ein weiterer Mord in der Nachbarschaft, der Rex und Brandtner auf die richtige Spur bringt: Der Mörder ist auch hinter Mahler her, und der schwebt in akuter Lebensgefahr...


Seitenanfang

Der Voyeur: Cast & Credits

Darsteller Rolle
Gedeon Burkhard Alexander Brandtner
Reginald von Ravenhorst Kommissar Rex
Heinz Weixelbraun Christian Böck
Wolf Bachofner Peter Höllerer
Gerhard Zemann Dr. Leo Graf
Robert Meyer Herr Mahler
Robert Hoffmann Herr Lorenz
Fritz Karl Gustav Kuhn
Willy Höller Herr Hoffmann
Heide Stahl Nachbarin
Drehbuch Regie
Bernhard Schärfl Hans Werner



Seitenanfang

Der Voyeur: Plot & Pictures

Gespannt beobachtet ein Mann mit einer Kamera das gegenüber liegende Haus, wo eine leicht bekleidete Frau offenbar Besuch erwartet. Der Spanner macht des öfteren Fotos von ihr, doch diesmal bannt er auf Film, wie die Frau von ihrem Besuch schließlich stranguliert wird. Er greift nach dem Telefon und ruft die Polizei, doch dann hat er eine überaus lukrative Idee und legt wieder auf.

Wirklich mickrig, dieses Buffet!Das Team um Kommissar Alex Brandtner und seinen Partner Rex wird belobigt. Als bei einer Feierstunde die Medaille verliehen wird, muss Christian Böck feststellen, dass Rex als einziger dekoriert wird. Während Peter Höllerer äußerst unzufrieden mit dem dürftigen Buffet ist, macht sich Böck Gedanken darüber, was seine Mutter sagen wird, wenn er ohne Orden auftaucht. Rex denkt gar nicht daran, ihm die Medaille zu überlassen, doch noch bevor die Angelegenheit ausdiskutiert werden kann, wird die Ermittlergruppe zu einem Tatort gerufen: Immobilienmakler Lorenz hat inzwischen seine Frau tot in der Wohnung aufgefunden.

Während der Voyeur seine Abzüge entwickelt, schauen sich Böck und Brandtner in der Wohnung Lorenz um. Dr. Graf hat bereits festgestellt, dass Melitta Lorenz erdrosselt worden ist. Herr Lorenz, der an diesem Morgen von einer Geschäftsreise aus München zurückgekehrt ist, ist geschockt und berichtet Brandtner, dass der gesamte Schmuck seiner Frau verschwunden ist. Einen Schlüssel zur Wohnung hatte neben Herrn Lorenz und seiner Frau nur die Nachbarin Frau Ulbing. Kommissar Brandtner fällt ein ganzer Stapel mit Taxi-Quittungen auf, und Lorenz erklärt, dass seine Frau nach einem Autounfall nicht mehr selbst gefahren ist.

Rex ist wie immer neugierig und nimmt die Wohnung besonders genau unter die Lupe. Er stößt auf eine Packung Glückskekse, ist allerdings weniger an der enthaltenen Weisheit als am Keks an sich interessiert. Böck versucht wieder, ihm die Medaille abzuschwatzen, doch Rex bleibt hart. Der Voyeur verpackt derweil seine wertvollen Abzüge und versteckt die Negative an einem sicheren Ort.

Auch der fleißigste Kommissar braucht mal 'ne Pause und ein paar StreicheleinheitenDer Fall erweist sich als schwierig. Herr Lorenz und seine Frau hatten nicht viele Kontakte, da sie erst kürzlich in die Stadt gezogen waren. Wem hätte Melitta Lorenz die Tür geöffnet? Ein Lieferant kommt nicht in Frage, doch die Nachbarin hätte zumindest die Gelegenheit gehabt. Ihr Alibi soll überprüft werden.

Dr. Graf weiß inzwischen, dass Melitta Lorenz mit einem Damenstrumpf erdrosselt worden ist. Er hat außerdem ihren Mageninhalt untersucht und Spuren von chinesischem Essen gefunden, was Brandtner auf die Spur des Restaurants Xining bringt, aus dem Rex' Glückskeks kommt. Vom Ober erfährt der Kommissar, dass Melitta Lorenz am Vorabend mit einem Mann im Restaurant war und gestritten hat. Die Beschreibung des Mannes ist wenig brauchbar, aber dem Ober ist aufgefallen, dass er eine sehr große Brieftasche hatte. Rex freut sich über den Nachschub an Glückskeksen und verbeugt sich artig zum Dank.

Im Büro beweist Rex seinen guten Willen und macht Böck eine Fotokopie der Medaille, doch der meint, damit sei seine Mutter sicher nicht zufrieden. Brandtner brütet über den Taxi-Quittungen der Toten und stellt fest, dass sie meistens mit dem selben Taxi gefahren ist. Und weil Taxifahrer ziemlich große Brieftaschen haben, beschließt Brandtner, sich mal bei einem gewissen Gustav Kuhn umzusehen.

Keinen Böck auf SportDer ist allerdings nicht daheim, als die Beamten vorfahren, und so springen Rex und Brandtner mühelos über den Gartenzaun, um einen Blick in das Haus zu werfen. Böck hingegen verzichtet auf die sportliche Aktivität und wartet draußen. Als Taxifahrer Kuhn kurz darauf ankommt, fällt ihm sofort die Blaulichtanlage in Brandtners Wagen auf – er steigt in sein Taxi und gibt Gas, fährt dabei fast Böck über den Haufen. Brandtner und Rex folgen dem Flüchtigen, der bald darauf den Wagen stehen lassen muss und zu Fuß weiterläuft. Alex findet ihn schließlich in einem Schuppen und kann ihn verhaften.

Bei der Einvernahme leugnet Kuhn, etwas mit dem Tod von Melitta Lorenz, mit der er eine Affäre gehabt hat, zu tun zu haben. Nach dem Streit im China-Restaurant hätten sie sich wieder versöhnt und er habe sie nach Hause gefahren, bevor er per Handy von einem Fahrgast zum Donauturm bestellt wurde. Der Fahrgast tauchte dort jedoch nicht auf, die Geschichte scheint mangels Zeugen daher ziemlich dünn.

Der Voyeur überlegt inzwischen, wie er das Geld aus der Erpressung investieren könnte und testet im Möbelhaus vorsorglich ein paar Betten für seine neue Wohnung. Brandtner spricht mit Lorenz und teilt ihm mit, dass seine Frau ein Verhältnis mit einem jüngeren Mann gehabt hat. Lorenz ist daraufhin sehr überrascht und kann es offenbar gar nicht glauben.

Auch nachdem in Kuhns Garten der verschwundene Schmuck der Toten gefunden wird, sagt Brandtners Gefühl ihm, dass Kuhn nicht der wirkliche Täter ist. Er hat sich auf Lorenz eingeschossen, doch dessen Alibi - die Dienstreise nach München - scheint wasserdicht.

Wie so oft trügt der Schein aber, denn am nächsten Morgen bekommt Lorenz Post und gleichzeitig einen Anruf des Absenders, der zwei Millionen im Austausch gegen das Negativ des Beweisfotos verlangt. Er erteilt Anweisungen für die Geldübergabe. Zwar meint Lorenz, er habe so viel Geld nicht, es bleibt ihm aber schließlich nichts anderes übrig, als sich auf den Deal einzulassen. Während sich die Beamten im Büro die Köpfe über den Fall zerbrechen und weiter nach einer Möglichkeit suchen, Lorenz' Alibi zu durchlöchern, geht am Westbahnhof die Geldübergabe reibungslos vonstatten.

Giersabberlechzwurstsemmel!Mittlerweile haben die Ermittler herausgefunden, dass Lorenz während seiner Reise nach München für einige Stunden nicht im Hotel war. Es stellt sich heraus, dass er nicht von München nach Wien geflogen ist, aber Brandtner lässt nicht locker. Könnte Lorenz mit dem Auto gefahren und dann zurück geflogen sein? Rex ist hungrig und offenbar der Meinung, dass eine Wurstsemmel mehr Nutzwert hat als eine Medaille, und so tauscht er den Orden gegen Böcks Frühstück ein. Zum ersten Mal ist Böck darüber sehr erfreut, und Höllerer meint, da würde sich die Mama aber sehr freuen.

Voyeur Mahler, Hausmeister und nebenbei Nachtwächter in einem Möbelmarkt, ist etwas überrascht, als er den Immobilienmarkt in der Zeitung studiert. Eine Wohnung, wie er sie gern hätte, kostet sehr viel mehr Geld, als er erpresst hat, also muss Nachschub her: Bevor er die Negative rausrückt, will er nochmals drei Millionen von Lorenz. Der ist empört, hört aber im Hintergrund das Gequake eines Papageis. Endlich kommt er auf die Idee, dass das Foto ja vom Haus gegenüber aus aufgenommen worden sein muss.

Lästern über Böck: Rex und AlexNachdem klar ist, dass Lorenz von München nach Wien geflogen und auf dem Rückweg mit einem Mietwagen gefahren ist, ist der Ehemann als Täter überführt. Böck, Rex und Alex machen sich eilig auf den Weg, um ihn zu verhaften, doch als sie in seiner Wohnung eintreffen, ist der Vogel ausgeflogen.

Lorenz ist derweil im Nachbarhaus zugange. Er erdrosselt Herrn Hoffmann, den Bewohner der Wohnung im oberen Stockwerk, und durchsucht sein Apartment nach den Negativen. Noch ahnt er nicht, dass er den falschen Mann erwischt hat, denn Hoffmann ist eben erst aus dem Urlaub zurückgekehrt.

Auf der Suche nach weiteren Glückskeksen entdeckt Rex in Lorenz' Papierkorb die Überreste des zerrissenen Beweisfotos. Brandtner und Böck puzzeln das Bild wieder zusammen, und bald geht auch ihnen ein Licht darüber auf, von wo das Foto gemacht wurde. In Hoffmanns Wohnung finden sie dann jedoch nur dessen noch warme Leiche, die kopfüber im Aquarium steckt.

Inzwischen hat Lorenz die Zusammenhänge durchschaut: Hausmeister Mahler hat sich um Hoffmanns Wohnung und Tiere gekümmert, also muss er der Erpresser sein. Nun trachtet er dem Voyeur nach dem Leben, doch der verlässt gerade das Haus, um seinen Nachtwächterjob anzutreten, von dem er einer Nachbarin so laut erzählt, dass Lorenz alles mithört. Der stellt erst mal Mahlers Wohnung auf den Kopf, wird jedoch nicht fündig.

Die Nachbarin wirft einen Blick in Hoffmanns Wohnung, als sie die offen stehende Tür bemerkt, und erschrickt fast zu Tode. Die beiden über die Leiche gebeugten Gestalten sind jedoch nur Böck und Brandtner. Von der geschockten Frau erfahren sie, dass der Hausmeister auf die Tiere des Toten aufgepasst hat, und schauen sich auch in seiner Wohnung um, doch auch hier ist nichts zu finden. Also machen sie sich auf zum neuen Möbelhaus im 22. Bezirk, wo Mahler gerade seine Schicht angetreten hat.

Lorenz war schneller. Er hat seinen Erpresser bereits im Schwitzkasten und fragt wenig freundlich an, wo sich denn die Negative befinden. Mahler weiß, dass seine letzte Stunde so oder so geschlagen hat, und hüllt sich in Schweigen. Lorenz knüpft ihn auf. Mittlerweile sind die Beamten mit Hilfe der Feuerwehr in das Möbelhaus eingedrungen. Rex spürt Mahler im letzten Moment auf und kann die Teppich-Transportmaschine anhalten, bevor Böck herbeieilt und Mahler aus dieser misslichen Lage befreit.

Zum Vergrößern klicken! / Click to enlarge!Schon beim ersten Anzeichen für das Eintreffen der Polizei hat sich Lorenz aus dem Staub gemacht und flüchtet durch das halbdunkle Einrichtungszentrum. Doch Brandtner ist dem zweifachen Mörder bereits auf den Fersen und folgt ihm in die Gardinenabteilung, wo er ihn schließlich verhaftet.

Doppelmörder Lorenz gesteht. Er konnte nicht ertragen, dass seine Frau ein Verhältnis mit einem jüngeren Mann hatte, hat sie getötet und ihren Schmuck dann im Garten des Liebhabers vergraben, um ihn verdächtig zu machen. Rex interessiert sich für die Hintergründe der Tat allerdings wenig – er nimmt nach einem kühnen Sprung ein ausgiebiges Bad in einem mit Bällen gefüllten Becken. Alex Brandtner will auch...

Seitenanfang

Der Voyeur: Highlights & Lowlights

Rex, Böck und die Medaille
Rex bedient den Kopierer
Alex Brandtner macht auf Tarzan
Rex und die Glückskekse
Brandtner zu Lorenz zwischen den Gardinen:
"Und, was Hübsches gefunden?"
kaputtes Bremslicht an Brandtners Wagen

Seitenanfang

Der Voyeur: Wurstsemmelwertung

In Der Voyeur bekommen wir gleich zwei Verbrecher aufgetischt: Neben einem skrupellosen Mörder treibt in dieser Episode auch noch ein Voyeur und Amateur-Erpresser sein Unwesen. Natürlich gelingt es den Helden, beiden das Handwerk zu legen, und das erwarten wir von Rex und Co. ja auch. Das Team um Alex Brandtner hat wirklich eine exzellente Erfolgsquote vorzuweisen – da ist die Auszeichnung längst überfällig.

Ganz so einfach ist dieser Fall allerdings nicht zu lösen. Bei einer toten Ehefrau ist der Hauptverdächtige ganz automatisch – schon aus statistischen Gründen – der Ehemann bzw. Witwer, doch der hat ein auf den ersten Blick recht überzeugendes Alibi. Und dann gibt's da noch den jüngeren Liebhaber, der sich vor ihrem Tode in aller Öffentlichkeit mit der Frau gestritten hat und eben kein Alibi vorweisen kann. Alles weist also auf den Taxifahrer als Täter hin, und gerade weil die Sache so eindeutig zu sein scheint, muss es anders gewesen sein. Die Story ist komplex genug, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers für eine Weile zu fesseln.

Wie wär's mit einer Kopie?Aber wie immer bei Kommissar Rex gibt es noch einen weiteren Erzählstrang, der sich diesmal um Böck, Rex und die Ehrenmedaille rankt. Süß, wie Böck immer wieder versucht, seinem vierbeinigen Kollegen den Orden abzuschwatzen – ohne Erfolg, und das obwohl er den Ehrgeiz seiner Mutter als Argument vorschiebt. Heinz Weixelbraun ist darstellerisch absolut top und vermittelt Böcks Unmut sehr überzeugend. Rex' Idee, Böck mit einer Fotokopie zu vertrösten, scheint allerdings selbst für diesen Hund ein wenig hochgegriffen. Alex Brandtner bleibt in dieser Folge zu glatt und konturlos. Eine Figur, die nur reagiert und kaum agiert, ständig dem Geschehen hinterherlaufen muss, kann nicht begeistern. Allerdings ist das eher ein Problem des Drehbuchs als des Darstellers Gedeon Burkhard.

Gastdarsteller Robert Meyer verkörpert den Hausmeister, Voyeur und Nachtwächter Mahler mit tiefen Abgründen hinter der kleinbürgerlichen Fassade. Wunderbar ist die Szene, in der er die Wohnungsanzeigen studiert – nur das Schönste, Beste und Größte kommt für ihn und Papagei Cleopatra infrage. Dann seine Verwunderung, als er die Preise sieht – köstlich! Ganz lässig verlangt er von Lorenz, dem Mörder, noch einen Nachschlag. Robert Hoffmann als Lorenz bleibt ein wenig farblos. Er wirkt nicht wie jemand, der einen Mord aus Leidenschaft begehen würde, dafür ist seine Standard-Dialogzeile "Wo ist das Negativ?" äußerst amüsant. Hat vielleicht jemand mitgezählt, wie oft sich der Mann wiederholt? Auch sehr verdächtig: "Julia"-Lover Fritz Karl in der Rolle des Liebhabers und Taxifahrers Gustav Kuhn.

Insgesamt ist Der Voyeur eine Folge, die im Mittelfeld hängen bleibt – alles andere als schlecht, aber auch nicht besonders gut. Es gibt für diese Episode drei von fünf Wurstsemmeln.


1. Wurstsemmel 2. Wurstsemmel 3. Wurstsemmel keine 4. Wurstsemmel keine 5. Wurstsemmel
Seitenanfang

zurück zur Leitseite