D-Premiere 08.03.2000
Zuschauer 5,34 Mio.
Marktanteil 16,8 %

Telefonterror (73)

Cast & Credits
Plot & Pictures
Highlights & Lowlights
Wurstsemmelwertung


Alex Brandtner auf SpurensucheDer tödliche Autounfall von Katharina Lenz gibt Kommissar Brandtner und seinem Team zunächst ein Rätsel auf. Das Auto schoss offenbar grundlos über einen Abhang hinaus, Bremsspuren gibt es nicht. Handelt es sich um Selbstmord? Dies wird jedoch von dem Ehemann der Toten vehement ausgeschlossen. Dann erfahren die Polizisten von zwei Radfahrern, dass die Frau offensichtlich gerade per Handy belästigt wurde.

Und tatsächlich: Felix Lenz bestätigt, dass seine Frau anonyme, bedrohliche Anrufe erhalten hat. Er hat die Stimme des Anrufers auf Band aufgezeichnet. Als Brandtner das Band zu dem Stimmen-Experten Dr. Fritsch bringt, gelingt es vorerst nur, ein psychologisches Profil des Mannes zu erstellen. Plötzlich hat die junge Janine Toman einen weiteren, rätselhaften Unfall...



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Telefonterror: Cast & Credits

Darsteller Rolle
Gedeon Burkhard Alexander Brandtner
Rhett Butler Kommissar Rex
Heinz Weixelbraun Christian Böck
Martin Weinek Fritz Kunz
Gerhard Zemann Dr. Leo Graf
Paulus Manker Kurt Baudisch
Bernd Birkhahn Dr. Fritsch
Margot Vuga Katharina Lenz
Bernhard Murg Felix Lenz
Alina Bimashofer Marion Lenz
Krista Birkner Janine Toman
Drehbuch Regie
Peter Hajek & Peter Moser Peter Carpentier



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Telefonterror: Plot & Pictures

Katharina Lenz ist in ihrem Seat Marbella unterwegs auf der Höhenstraße, als ihr Nokia 6150 klingelt. Die brave Frau hat eine Freisprecheinrichtung! Der Anrufer scheint sie genau zu kennen. Er droht, ihrer kleinen Tochter Marion, die in seiner Gewalt sei, etwas anzutun, wenn Katharina nicht das tut, was er von ihr verlangt. Aber er verlangt ja noch nichts! Aufgrund dieser Drohung flippt Katharina Lenz aus, und während der Anrufer sie immer heftiger bedrängt, verliert sie die Kontrolle über ihr Auto, bis sie schließlich ein Brückengeländer durchbricht und in die Tiefe stürzt. Zwei Radfahrer eilen ihr zur Hilfe und finden das Handy. Sie hören den Anrufer noch sagen: "Das kommt davon, wenn du mir nicht folgst", dabei hat das Telefon überhaupt keinen Empfang.

Die kleine Marion quengelt, weil sie Hunger hat, aber ihr Vater muss noch arbeiten und meint, die Mama würde ohnehin gleich kommen und dann das Essen machen (interessante Einstellung, Alter!).

Derweil im Büro der Gruppe Brandtner: Christian Düsenböck konstruiert eine Diebstahlsicherung für seine in steter Gefahr schwebende Wurstsemmel. Er legt ein Lineal auf die Semmel und quer darüber zwei Stifte, damit's auch ordentlich scheppert, wenn Rex zuschlägt. Als Böck seinem Kollegen Kunz die Notwendigkeit seines Tuns zu erklären versucht, räumt Rex – vorsichtig und leise – die störenden Objekte beiseite und schnappt sich wie immer die Semmel. "Aber früher oder später...!" hören wir Böck sich selbst versprechen, doch dafür hat Kunz nur ein "Eher später, wie's ausschaut" übrig. Und nun muss Böck hungern, denn die Jungs werden zu einem tödlichen Autounfall mit eventuellem Fremdverschulden gerufen.

Diebstahlsicherung? Denkste!

Katharina Lenz ist tot, soviel steht fest, wenn auch Dr. Graf noch nicht genau sagen kann, welche ihrer zahllosen Verletzungen ursächlich war. Er hält Selbstmord für möglich, denn die Frau war nicht angeschnallt, und Bremsspuren gibt es auch nicht. Alex Brandtner macht sich auf in die Wohnung der Toten und trifft dort auf Marion Lenz und ihren Vater, der vehement bestreitet, seine Frau habe Selbstmord begangen. Während Marion mit Rex spielt, erzählt Lenz dem Kommissar von den Drohanrufen, die seine Frau in letzter Zeit bekommen hat. Der Anrufer hat sogar eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, und dieses Band hat Lenz aufgehoben und gibt es nun Alex. Marion schenkt Rex einen Baumkraxler, der ihn offenbar sehr begeistert.

In der Innenstadt verkauft eine fliegender Händler genau diese Baumkraxler. Einer Kundin schwatzt er unter dem Vorwand, sie über eine Lieferung alter Teddys informieren zu wollen, ihre Telefonnummer ab. Karin Eder gibt ihm eine Visitenkarte mit ihrer Büronummer.

Christian Böck recherchiert fleißig, als Alex ins Büro kommt. Von der Telefongesellschaft möchte er alle Anschlüsse wissen, von denen aus Katharina Lenz in letzter Zeit angerufen worden ist, aber er weiß, dass es bei einer Telefonzelle schwierig werden könnte. Brandtner zeigt sich sehr betroffen über diesen Fall und berichtet seinem Kollegen von den früheren Drohanrufen, die die Tote erhalten hat.

Auch der Spielzeugverkäufer ist mit Recherchen beschäftigt. Er sucht Karin Eders Privatnummer aus dem Telefonbuch heraus und legt eine Akte über sie an, die er seiner umfangreichen Sammlung hinzufügt.

Böck und Brandtner wird klar, dass der anonyme Anrufer sehr viel über Katharina Lenz wusste. Er kannte ihre Gewohnheiten genau und wusste offenbar auch über ihre Familie bestens Bescheid. Alex bringt das Tonband ins Akustiklabor, um dort ein Stimmprofil des Anrufers machen zu lassen. Dem Experten Dr. Fritsch fällt schnell auf, dass der Anruf aus einer Telefonzelle kommt. Er stellt fest, dass der Mann wohl viel und laut zu sprechen gewohnt ist, dass er während des Anrufs erregt ist, und er schätzt ihn auf unter 45 Jahre. In dieser großen Gruppe gibt es wohl recht viele Männer, die ein Problem mit Frauen haben, zeigt sich Alex wenig hoffnungsvoll.

Mittlerweile ist es Abend geworden. Der Spielzeugverkäufer beobachtet eine Frau, die eben nach Hause kommt. Aus einer Telefonzelle mit Blick auf ihr Fenster ruft er sie an und lässt sie wissen, dass er erst kürzlich in ihrer Wohnung gewesen ist und etwas mitgenommen hat. Tatsächlich liegen in Janines Akte ein paar Fotos von ihr, die "vielleicht ein bissel ordinär" sind. Der Telefonterrorist droht, die Bilder Janines Chef zu schicken, wenn sie nicht tut, was er von ihr verlangt. Auch über Janine weiß der Anrufer eine Menge und reibt ihr das auch immer wieder unter die Nase. Er lässt sie am Fenster strippen. Dabei fällt eine brennende Kerze zu Boden und setzt die Wohnung in Brand. Janine ist zu geschockt, um das Feuer löschen zu können, und sinkt bewusstlos zu Boden, woraufhin der Anrufer seine Sachen zusammenpackt und sich aus dem Staub macht.

Das Team um Kommissar Brandtner ist immer noch im Büro. Alex will alle Personen überprüfen, die schon früher wegen minder schwerer Sexualdelikte auffällig geworden sind, und er reagiert ungewohnt heftig, als Böck ihn darauf hinweist, dass es davon sehr, sehr viele gibt. Es macht ihn fertig, wenn Leute vollkommen grundlos umgebracht werden, obwohl sie gar nichts dafür können. Die verhältnismäßig "normalen" Beziehungstäter scheinen ihm irgendwie eher geheuer zu sein, doch Alex Brandtner ist fest entschlossen, diesen Kerl zu kriegen. Ausgerechnet in diese üble Stimmung des Kommissar platz die Meldung vom Brand in Janine Tomans Wohnung, die noch eine Aussage gemacht hat, bevor sie ohne Bewusstsein ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ihr Ex-Freund hat ein Alibi und keine Ahnung, von wem der Anruf stammen könnte, und so beschließt Alex, alle Anzeigen durchzugehen, in denen es um Telefonterror geht.

Am nächsten Morgen: Der Spielzeugverkäufer hat einen neuen Kunden, dem er einen leidenschaftlichen Vortrag darüber hält, dass man es den boshaften Weibern unbedingt zeigen muss. Der Kunde macht sich ein wenig irritiert über die drastischen Ansichten des Händlers vom Acker. Später ruft der Spielzeugverkäufer in der Firma von Karin Eder, seiner Kundin vom Vortag, an und erfährt, dass Frau Eder gerade ihre Mutter im Westspital besucht.

An diesem Morgen findet Alex Brandtner im Büro riesige Aktenstapel vor: die Anzeigen über anonyme Anrufe. Es hilft alles nichts, die Beamten machen sich an die mühsame Arbeit, und werden schließlich fündig. Regina Dressler hat Anzeige erstattet und übergibt Alex den Mitschnitt, den sie von einem Anruf gemacht hat. Im Labor stellt Dr. Fritsch fest, dass es sich eindeutig um den selben Anrufer handelt, der auch Katharina Lenz belästigt hat.

Der Spielzeugverkäufer ist in seiner Wohnung und sortiert liebevoll seine Kartei. Er führt sehr genau Buch über seine Opfer, macht sich Notizen, sammelt Unterlagen und heftet alles ordentlich ab. Dann macht er sich mal wieder auf in eine Telefonzelle, um eine Frau namens Susanne anzurufen.

Während Alex Brandtner später über dem Täterprofil grübelt, lockt der Spielzeugverkäufer Karin Eder mit einem Trick ins Krankenhaus zu ihrer Mutter, um sich in ihrem Haus umsehen zu können. Leider taucht das bestellte Taxi nicht pünktlich auf, und so geht Karin zurück ins Haus, um nochmals die Zentrale anzurufen. Ihr fällt auf, dass jemand ihren Wäscheschrank durchwühlt hat, und schließlich findet sie den Spielzeugverkäufer, der sich in ihrem Badezimmer versteckt. Er erdrosselt sie und macht sich schleunigst von dannen.

Unruhig wälzt sich Alex Brandtner in dieser Nacht im Bett. Der Fall bereitet ihm Albträume, aber Rex ist da, um ihn zu trösten. Kaum ist der Kommissar wach, klingelt auch schon sein Telefon - Böck meldet eine weitere Tote, die von einem Taxifahrer gefunden worden ist. Während der Spielzeugverkäufer Beweise vernichtet, sehen sich die Beamten in Karin Eders Haus um. Böck tippt auf einen Wäschefetischisten. Alex findet später heraus, dass die belästigten Frauen alle am Nordrand der Innenstadt gearbeitet haben. Gibt es andere Gemeinsamkeiten in ihrem Tagesablauf, die zum Täter führen könnten?

Inzwischen ist die Telefonzelle ermittelt worden, von der aus Katharina Lenz, das erste Opfer, angerufen wurde, doch die Zelle ist leider schon gereinigt worden. Rex findet ganz in der Nähe eine vergrabene Kiste mit Wäschestücken. Alex lässt Regina Dressler ihre Sachen identifizieren, doch die weiß nichts, was den Ermittlern weiterhelfen könnte. Erst als sie bemerkt, dass Rex mit einem Baumkraxler spielt, klickert's bei ihr.

Endlich gibt es eine Beschreibung des Telefonterroristen! Durch seinen Gewerbeschein und seine Polizeiakte finden die Beamten heraus, dass es sich um einen Mann namens Kurt Baudisch handelt. In seiner Wohnung finden sie keine brauchbaren Spuren, und so durchkämmen sie schließlich die Wiener Innenstadt, um ihm auf die Schliche zu kommen.

Telefonterrorist Baudisch sitzt in der Falle

Am Franziskanerplatz werden Rex und Brandtner schließlich fündig: Dort verkauft Baudisch in aller Seelenruhe seine Baumkraxler. Als er die Polizeibeamten bemerkt, flieht Baudisch in ein Antiquitätenlager, Rex und Alex jagen ihn. Baudisch ist hartnäckig, haut Alex eine Schranktür vor den Kopf und bewirft Rex mit einer Kommode. Der stellt sich tot und schnappt Baudisch schließlich, als der Telefonterrorist das am wenigsten erwartet.

Beim Verhör leugnet Baudisch nachdrücklich, jemanden umgebracht zu haben. Er scheint sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein, zeigt sich arrogant und überheblich, doch er läuft schnurstracks in die Falle, die Brandtners Team ihm zusammen mit dem Stimmexperten Dr. Fritsch stellt. Die Aufzeichnung der Einvernahme stimmt nämlich mit der Aufnahme von Katharina Lenz' Anrufbeantworter überein - und das ist ein gerichtsfähiger Beweis, wie Alex mit großer Erleichterung feststellt.

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Telefonterror: Highlights & Lowlights

Böcks (nutzlose) Wurstsemmelsicherung
Alex Brandtner als "Dessousverkäufer"
Der Blick, mit dem Brandtner Baudisch fixiert,
bevor er hinter ihm herjagt
Sehr überzeugend: Rex stellt sich tot
Das Handy von Katharina Lenz ist gar nicht auf Empfang,
als Baudisch auf sie einredet

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Telefonterror: Wurstsemmelwertung

Endlich mal wieder ein Verbrecher, den man so richtig leidenschaftlich hassen kann! In Telefonterror tischen uns die Herren Hajek und Moser einen absolut abartigen Kerl auf, der mit bemerkenswert viel System Frauen belästigt. Wir kennen seine Motive nicht, und die interessieren uns auch gar nicht – wir hassen ihn einfach dafür, was er tut, und vor allem dafür, wie er es tut, mit welcher Arroganz und Selbstherrlichkeit er sich in die Leben von unbeteiligten Menschen hineindrängt und zu seiner eigenen Befriedigung dort ein mitunter tödliches Chaos hinterlässt.

Natürlich gebührt das Lob für die Erschaffung dieses Fieslings nicht allein den Autoren. Baudisch-Darsteller Paulus Manker trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass der Telefonterrorist auf den ersten Blick zum Hassobjekt wird. Und nicht nur das – schon seine Stimme verursacht einem eine schreckliche Gänsehaut. Wir sehen ihm zu, wie er seine Kundinnen angräbt, und wir wissen sofort, das kann nicht gut enden! Manker spielt Baudisch mit einer gruseligen Intensität, trägt aber dabei nicht zu dick auf und darf sich gern mit Anthony Hopkins als Hannibal Lecter messen.

Zusammen mit Christian Böck staunen wir darüber, welch extremen Effekt dieser Fall auf seinen Kollegen Brandtner hat. Der Telefonterrorist verfolgt den Kommissar bis in seine Träume hinein, und wir erleben ihn in dieser Folge zum ersten Mal derart tief betroffen. Gedeon Burkhard schafft es mit viel Gefühl, es unter der sonst ziemlich beherrschten Fassade des Alex Brandtner heftig brodeln zu lassen, und zwischendurch geht in dieser Episode immer mal wieder der Deckel hoch. Respekt!

Am Ende würde man sich gerne mit den Ermittlern darüber freuen, dass sie Baudisch endlich festgenagelt haben, aber bei nochmaligem Nachdenken stellt sich dann die Frage: Was können Brandtner & Co. Baudisch nun eigentlich nachweisen? Gut, er hat Katharina Lenz und Regina Dressler telefonisch belästigt, aber das war's dann auch schon. Vorsätzliche Tötung wird man ihm nicht anhängen können, immerhin war es ja nicht der Sinn der Sache, seine "Freundinnen" umzubringen. Wenn er bei Karin Eder nicht ein paar brauchbare Spuren hinterlassen hat, wird's schwierig. Bleibt also zu hoffen, dass er nach der Konfrontation in Brandtners Büro ein Geständnis ablegt. Wahrscheinlich wird er schließlich für unbestimmte Zeit dort weggesperrt, wo die Wächter weiße Kittel tragen, und was mich angeht, können die den Schlüssel ruhig wegwerfen. Übrigens wäre Kurt Baudisch ein prima Kandidat, um irgendwann in bestem Akte X-Stil wieder aufzutauchen und für reichlich Ärger zu sorgen.

Fünf von fünf Wurstsemmeln gibt es für diese beängstigende und spannende Folge, die von den großartigen Leistungen der Darsteller lebt, in der man mit den Ermittlern mitfiebert und ständig das dringende Bedürfnis hat, dem Mörder – mit Verlaub – kräftig in die Eier zu treten.

1. Wurstsemmel 2. Wurstsemmel 3. Wurstsemmel 4. Wurstsemmel 5. Wurstsemmel
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