D-Premiere 23.02.2000
Zuschauer 5,05 Mio.
Marktanteil 15,4 %

Kinder auf der Flucht (71)

Cast & Credits
Plot & Pictures
Highlights & Lowlights
Wurstsemmelwertung


ShowdownDer Alkohol hat Horst Bacher, den Angestellten eines Sicherheitsdienstes, fest im Griff. Als er wieder einmal betrunken zum Dienst erscheint, droht ihm sein Chef mit Kündigung und schickt ihn nach Hause. Hier geht der Ärger weiter: Bachers Frau Sophie bereitet zusammen mit der achtjährigen Tochter Kathie die Geburtstagsfeier für den jüngsten Bacher-Sprössling Klaus vor. Bacher bemerkt, dass Sophie alle Alkoholflaschen aus dem Hause verbannt hat – Grund genug für den jähzornigen Säufer, wieder einmal auszurasten.

Während Kathie ihren Bruder auf dem Heimweg vom Kindergarten abfängt, spielt sich in der elterlichen Wohnung eine Tragödie ab: Bacher verliert endgültig die Kontrolle und erschießt seine Frau. Anschließend will er auch sich und die Kinder umbringen und macht sich auf die Suche nach ihnen.

Kathie und Klaus irren derweil durch Wien, während das Team Brandtner fieberhaft gegen die Uhr arbeitet: Sie müssen die Kinder finden, bevor das dem Vater gelingt...


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Kinder auf der Flucht: Cast & Credits

Darsteller Rolle
Gedeon Burkhard Alexander Brandtner
Rhett Butler Kommissar Rex
Heinz Weixelbraun Christian Böck
Martin Weinek Fritz Kunz
Gerhard Zemann Dr. Leo Graf
Nicola Etzelstorfer Kathie
Nikolaus Blum Klaus
Harald Posch Horst Bacher
Simone Heher Sophie Bacher
Drehbuch Regie
Bernhard Schärfl Peter Carpentier



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Kinder auf der Flucht: Plot & Pictures

Horst Bacher, der bei einem Sicherheitsdienst arbeitet, ist Alkoholiker. Das ist auch seinem Chef schon aufgefallen. Er schickt den angetrunkenen Bacher vom Schießtraining nach Hause und droht ihm mit Kündigung. Sophie Bacher ist gerade dabei, die Geburtstagstorte für den kleinen Klaus zu dekorieren, als ihr Mann auftaucht und sehr wütend darüber ist, dass sie seine gesamten Alkoholbestände weggeschafft hat. Es kommt zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf Bacher gewalttätig wird.

Die achtjährige Tochter Kathie kann unterdessen unbemerkt das Haus verlassen und fängt ihren Bruder auf dem Nachhauseweg ab. Als Sophie Bacher ihrem Mann androht, sich scheiden zu lassen, rastet der endgültig aus und erschießt seine Frau. Er will das Haus verlassen, wird aber von den Nachbarn, die die Schüsse gehört haben, aufgehalten. Bacher jedoch schießt sich den Weg frei und verletzt dabei einen seiner Nachbarn. Er macht sich auf die Suche nach seinen Kindern, denn er will sie mit in den Tod nehmen.

Alex Brandtner und Christian Böck haben zur Abwechslung einmal einen freien Tag, den sie ausgerechnet mit Kochen verbringen wollen. Als sie vom Einkaufen kommen, schlägt Rex Böck das Gartentor vor der Nase zu, was dazu führt, dass Böck in den verstreuten Einkäufen landet. Aus den brauchbaren Zutaten kochen die beiden Ermittler aber doch noch etwas Genießbares, doch als sie sich zum Essen hinsetzen, klingelt Böcks Handy. Das muss er zunächst einmal suchen, denn Rex hat es versteckt – im Komposthaufen! Und dann ist es auch schon vorbei mit dem freien Tag.

Kathie hat Klaus gefunden und versteckt sich mit ihm auf dem Kinderspielplatz. Doch schon bald taucht Bacher dort auf, und die Kinder fliehen. Bacher säuft unterwegs fleißig weiter und klaut einen Lieferwagen.

Die Beamten von der Mordkommission machen sich ebenfalls auf die Suche nach den Kindern. Sie überprüfen Kathies Schule und Klaus' Kindergarten und erhalten den Hinweis, dass die Kinder nach der Schule manchmal eine Frau mit einer Katze besuchen. Wie diese Frau heißt, weiß jedoch niemand. Brandtner versucht, anhand von Kathies Tagebuch eine Spur zu finden und kommt sich dabei richtig schäbig vor, aber er hat Pech, denn Kathie hat erst vor einer Woche damit angefangen. Kunz joggt im Büro zwischen drei Telefonen hin und her und nimmt Hinweise entgegen.

An einem Kiosk kauft Kathie etwas zu essen. Im Radio läuft eine Suchmeldung, und Kathie wird schnell klar, was geschehen ist. Als dem Verkäufer anhand der Beschreibung der Kinder ein Licht aufgeht, sind Kathie und Klaus aber längst verschwunden.

Im Zimmer der Bacher-Kinder findet Rex eine Strickjacke, die interessanterweise nach Katze riecht. An der Jacke kleben Katzenhaare. Eine Laboranalyse ergibt, dass es sich nicht um eine einfache Hauskatze, sondern eine seltene rothaarige Perserkatze handelt. Die Suche konzentriert sich nun auf diese Katze.

Bacher lauert vor dem Haus von Frau Nowy, die derzeit die Katze ihrer Bekannten hütet. Als er im Radio hört, dass seine Kinder in der Sandleiten-Siedlung im 16. Bezirk gesehen wurden, macht er sich auf den Weg dorthin, doch auch dort findet er Klaus und Kathie nicht.

Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz

Es wird Nacht. In einem offen stehenden Baucontainer am Hochstrahlbrunnen finden die Kinder einen Unterschlupf, doch sie bleiben nicht lange allein. Ein Junkie auf der Jagd nach dem nächsten Schuss raubt sie aus und vertreibt sie.

Kunz, Böck und Brandtner klappern auf der Suche nach der rothaarigen Katze sämtliche Tierärzte der Gegend ab und werden schließlich fündig: Das seltene Exemplar gehört Josephine Stix. Als Alex und Christian sie aufsuchen wollen, müssen sie jedoch feststellen, dass Frau Stix in Urlaub gefahren ist. Wo sie ihre Ferien verbringt und bei wem sie ihre Katze untergebracht hat, wissen die Nachbarn allerdings nicht. Da meldet Kunz den Anruf einer besorgten Bürgerin, die gesehen haben will, wie der gesuchte Horst Bacher in das Gasthaus Hufeisen an der Galopprennbahn eingedrungen ist.

Tatsächlich steht vor dem geschlossenen Gasthaus ein weißer Lieferwagen. Brandtner und Böck dringen in die dunklen Räume ein, wo schon ein Eindringling zugange ist. Rex springt gerade noch rechtzeitig durchs Fenster, um den Einbrecher zu stellen, bevor der auf Brandtner feuern kann. Es stellt sich schließlich heraus, dass der Mann der Wirt ist, der für eine private Feier Getränke aus dem Lokal holen wollte.

Der Junkie, der Kathie und Klaus überfallen hat, ist inzwischen aufgegriffen worden, weil er mit Klaus' Teddy-Rucksack herumspaziert ist. Alex verhört ihn recht unsanft, doch er erfährt nur, dass er die Kinder am Hochstrahlbrunnen ausgeraubt hat.

Die Kids haben in der Nacht doch noch einen Schlafplatz gefunden. Am Morgen besteht Klaus darauf, zu Frau Nowy zu gehen - er mag sie, und sie ist nett zu der Katze von Frau Stix. So machen sich die Kinder mit dem Bus auf den Weg, haben aber keinen Fahrschein und müssen deshalb vor dem Kontrolleur fliehen.

Am Hochstrahlbrunnen findet Rex die Spur der Kinder und folgt ihr zu ihrem Nachtquartier. Die Fährte verliert sich jedoch an der Bushaltestelle, wo leider mehrere Linien halten. Alex und Christian gehen noch mal in Kathies Schule, wo sie von einem Mädchen erfahren, dass die mysteriöse Frau, die Kathie besuchte, einen Gipsarm hat und in der Nähe des Hernalser Bahnhofs wohnt. Also hören sie sich in der Gegend um.

Kathie und Klaus sind inzwischen vor dem Haus von Frau Nowy angelangt, doch dort wartet schon ihr Vater auf sie. Bevor Frau Nowy eingreifen kann, hat er die Kinder in den Lieferwagen gepackt. Ihrer Mutter sei nichts passiert, erzählt er, und sie würden nun zusammen wegfahren. Klaus möchte das gern glauben, Kathie bleibt indes skeptisch.

Endlich hat Kunz einen Erfolg zu verbuchen: Über ihren Arzt hat er die Adresse von Frau Nowy herausgefunden. Als Böck und Brandtner dort ankommen, bekommen sie von ihr aber nur die Beschreibung des Lieferwagens, mit dem Bacher und die Kinder mittlerweile unterwegs sind. Brandtner leitet eine Großfahndung ein und fordert Unterstützung aus der Luft an.

An einer Tankstelle versuchen Kathie und Klaus, ihrem Vater zu entwischen, doch der holt sie schnell wieder ein und sperrt sie in den Lieferwagen. Er weiß jedoch nicht, dass er längst von einem Polizeihubschrauber geortet worden ist. Brandtner und Böck rasen ihm hinterher. Außerhalb der Stadt ist Endstation für Bacher – er wird gestellt. Brandtner schießt, bevor Bacher das tun kann.

Da löst sich plötzlich die Handbremse des Lieferwagens. Das Fahrzeug rollt mit den Kindern an Bord auf der abschüssigen Strecke davon und auf ein geschlossenes Tor zu. Alex sprintet hinterher und ruft Rex zu, er soll das Tor öffnen. In letzter Sekunde gelingt es dem Kommissar, auf den Fahrersitz zu hechten und das Auto anzuhalten – die Kinder sind gerettet.

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Kinder auf der Flucht: Highlights & Lowlights

Nach dem Shopping: Böck landet im Salat
Brandtners grüner Pulli ;)))
Böck sucht sein Handy und findet es im Komposthaufen.
(Kein Problem, denn ein Nokia hält so was aus!)
Böck voller Begeisterung am Tatort:
"Och, da werd ich doch zur Abwechslung mal die Nachbarn befragen!"
Fritz Kunz beim Telefonjogging im Büro
Christian Böck schlendert mit Klausis Teddybären-Rucksack durch die Gegend
Wieso verstecken sich die Kinder eigentlich vor der Polizei?
Warum warten Brandtner und Böck nicht auf Verstärkung?
Leichtsinnigerweise gehen sie ohne Deckung ins Gasthaus!
Der Vater soll die Kids nicht finden, aber im Radio wird
verkündet, wo sie gesehen worden sind - tolle Logik.

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Kinder auf der Flucht: Wurstsemmelwertung

Angesichts der in letzter Zeit erschreckend großen Anzahl von Pressemeldungen über Familiendramen mit tödlichem Ausgang ist die Episode Kinder auf der Flucht an Aktualität kaum zu überbieten und könnte realitätsnäher nicht sein. Eine Menge gesellschaftliche Probleme kommen hier – wenn auch nur andeutungsweise – zur Sprache, und das ist für eine als Unterhaltungssendung konzipierte Fernsehserie a) gefährlich und b) sehr mutig.

Die Umsetzung ist durchaus geglückt. Nicht nur die Dringlichkeit dieses Falles wird offenbar: Den Ermittlern ist deutlich anzumerken, dass ihnen die Geschichte auf den Magen schlägt, denn nicht einmal Rex hat Appetit auf Wurstsemmeln. Es wird fieberhaft gearbeitet, schlafen kommt nicht in Frage, eine Spur nach der anderen erweist sich als Sackgasse, und trotzdem schaffen es die Macher, die Stimmung nicht zu düster werden zu lassen.

Harald Posch macht als jähzorniger Alkoholiker eine gute Figur, besonders wenn man bedenkt, dass er die meiste Zeit über gar keine Dialoge hat, sondern einfach nur Amok läuft. Sehr beeindruckend war Nicola Etzelstorfer als Kathie, die sich mit ihren acht Jahren rührend um ihren kleinen Bruder Klaus kümmert. Der Altersunterschied zwischen den Geschwistern wird sehr gut darin deutlich, dass Klaus die weit reichende Bedeutung der Ereignisse noch nicht verstehen kann, während Kathie sich ihre Gedanken macht und bereits eigene Schlüsse zieht.

Und was macht unsere Stammcrew? Liefert geschlossen eine sehr solide Leistung mit leisen Untertönen ab. Natürlich dürfen auch in dieser Folge die humorvollen Momente nicht fehlen. Ich hab mich darüber kringelig gelacht, wie Böck sein Handy aus dem Komposthaufen fischt! Sehr interessant auch, wie Brandtner und Böck zusammen einkaufen gehen und dann offenbar sehr gesund kochen. Ich hätte eher auf Pizza vom Bringdienst getippt als auf Grünzeug...

Immer besser wird das Gestichel zwischen Böck und Kunz, die sich in dieser Folge über Ermittlungsmethoden streiten. Kein Wunder, dass Brandtner dafür meist nur ein Kopfschütteln übrig hat – schließlich wird er selbst nie so richtig gelinkt. Das wäre mal eine Idee für die nächste Staffel, liebe Autoren!

Das Grundspannungsniveau von Kinder auf der Flucht ist schon ziemlich hoch, aber den Höhepunkt erreicht die Spannungskurve in den letzten paar Minuten, als die Polizisten den flüchtigen Bacher mit einem Großaufgebot jagen und schließlich stellen. Mit dem wegrollenden Lieferwagen packt Autor Bernhard Schärfl noch eins drauf, aber dann kommt der Absturz – das Ende kommt zu plötzlich, der Ausklang fehlt, als Zuschauer will man an dieser Stelle noch wissen, was nun mit den Kindern passiert, deren Mutter tot ist und deren Vater vermutlich für längere Zeit ins Gefängnis wandern wird. Statt dessen bekommen wir nur ein – zu Recht – erleichtertes Grinsen von Alex Brandtner, was uns ein wenig unbefriedigt mit dem Nachspann zurücklässt, weil die Story einfach noch nicht zu Ende ist. Das ist so ein Moment, in dem Fanfiction-Autoren ihr Textverarbeitungsprogramm starten und wie verrückt zu tippen beginnen.

Alles in allem eine ganz gute Episode mit überzeugenden Darstellern, aber leider ohne richtigen Schluss und mit ein paar üblen Schnitzern. Wieso zum Beispiel wird im Radio verkündet, wo die Kinder gesehen wurden, wenn man davon ausgehen muss, dass auch Bacher Radio hört? Ein überflüssiger Fehler, der nur dazu dient, die Story weiterzuspinnen. Aus diesem Grunde gibt es für Kinder auf der Flucht auch nur drei von fünf Wurstsemmeln.

1. Wurstsemmel 2. Wurstsemmel 3. Wurstsemmel keine 4. Wurstsemmel keine 5. Wurstsemmel
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