D-Premiere 03.05.2000
Zuschauer 3,37 Mio.
Marktanteil 12,2 %

Jagd nach dem ewigen Leben (80)

Cast & Credits

Highlights & Lowlights
Wurstsemmelwertung


Nur vier Wochen Leihfrist? Das reicht nie!In der Wiener Nationalbibliothek öffnet eine Aufsehen erregende Ausstellung ihre Pforten. Das Werk des Grafen Egon Reichenberg, eines bedeutenden Botanikers des 19. Jahrhunderts, galt lange als verschollen und ist jetzt endlich wieder aufgetaucht. Der Legende nach hat Reichenberg in Tibet das Rezept für eine Lebensverlängerung gefunden. Der Graf wurde über 150 Jahre alt und starb schließlich im Ersten Weltkrieg eines gewaltsamen Todes.

Die Aussicht auf großen Gewinn lässt viele zwielichtige Gestalten aufmarschieren, die den Nachlass des Grafen nach dem verschlüsselten Rezept durchstöbern. Das gnadenlose Wettrennen fordert bald die ersten Opfer: Baron Felix Nordegg, ein Nachfahre des Grafen, und der Archivar Lutz kommen auf rätselhafte Art ums Leben. Als Brandtner und Rex dem geheimnisumwitterten Rezept auf die Spur kommen, gerät auch der Hund in Lebensgefahr...



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Jagd nach dem ewigen Leben: Cast & Credits

Darsteller Rolle
Gedeon Burkhard Alexander Brandtner
Rhett Butler Kommissar Rex
Heinz Weixelbraun Christian Böck
Martin Weinek Fritz Kunz
Gerhard Zemann Dr. Leo Graf
Konstanze Breitebner Dr. Alexandra Jungwirth
Christoph Dostal Felix Nordegg
Nils Nelleßen Michael Stoll
Kurt Weinzierl Friedrich Lutz
Dennis Grabosch Sascha Lechner
Gerhard Tötschinger Otto Nordegg
Drehbuch Regie
Peter Hajek & Peter Moser Bodo Fürneisen



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Jagd nach dem ewigen Leben:
Highlights & Lowlights

Ziemlich schüchtern - Rex beim Tierarzt
Gar nicht schüchtern - Kunz bespringt Böck
Dr. Graf und seine Strafmandate...
Kunz' neues Auto – ein Smart!
Alex testet ein Buch als potentielle Mordwaffe an Leo
Kommissar Brandtner kennt die Hutkrempenregel nicht?!
Dr. Graf pafft mal wieder in der Leichenhalle!

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Jagd nach dem ewigen Leben: Wurstsemmelwertung

Spontaner Ausruf nach dem Abspann von Jagd nach dem ewigen Leben: Fünf Wurstsemmeln! Wie es zu diesen Begeisterungsstürmen kommen konnte und ob die Episode diese gute Wertung tatsächlich verdient hat, muss sich aber erst noch zeigen.

Erst mal die Idee zum Drehbuch: Auf der Jagd nach dem ewigen Leben waren vor unseren beiden Pharmazeutikstudenten schon viele. Die Unsterblichkeit ist ein derart altes, beliebtes und romantisches Motiv - theologisch betrachtet ist das immerhin der Urzustand des Menschen - dass es überall hin und wieder auftaucht und bereits in unzähligen Werken Verwendung gefunden hat. Der Tenor ist dabei zumeist, dass auch etwas auf den ersten Blick so Erstrebenswertes wie das ewige Leben bei näherem Hinsehen seine Schattenseiten zeigt und über kurz oder lang zum Fluch wird. Das Ziel für die meisten Unsterblichen der Literatur- und Filmgeschichte ist – paradoxerweise – die Sterblichkeit, über die sich die menschliche Existenz erst definiert. Und so entpuppt sich auch bei Kommissar Rex die Jagd nach dem ewigen Leben als ein Tod bringendes Unterfangen.

Der Verlockung können trotzdem die wenigsten Menschen widerstehen, so auch Baron Felix Nordegg, der der Lösung des Rätsels schon ziemlich nahe ist, und die beiden Studenten Sascha und Michael, die Nordegg genau deswegen aus dem Weg räumen. Typisch sind die unterschiedlichen Motive der beiden: Während der eine aus einer romantischen Vorstellung von der Revolution des menschlichen Daseins heraus handelt, hat der andere nichts als Ruhm und Reichtum im Sinn. Skrupellos und ohne Rücksicht auf Verluste verfolgt er sein Ziel und bekommt schließlich seine gerechte Strafe – den Tod. Damit geht Jagd nach dem ewigen Leben über das rein Erzählende hinaus und katapultiert sich zusätzlich auf die philosophische Ebene.

Leider passiert es bei Kommissar Rex oft, dass lange dialogfreie Passagen schnell für Langeweile sorgen. In Jagd nach dem ewigen Leben ist das aber nicht so, ganz im Gegenteil: Die einleitende Sequenz in der Nationalbibliothek ist so geheimnisvoll, dass sich schon hier ausreichend Spannung für die erste Viertelstunde aufbaut. Licht und Musik unterstreichen das und erzeugen die passende Atmosphäre. Man konnte den Staub auf den Bücherregalen beinahe riechen!

Einfach so ein paar Leute auf die Suche nach dem Rezept zu schicken, das hätte längst nicht ausgereicht. Die Herren Hajek und Moser wissen es besser: Sie lassen die beteiligten Personen erst noch ein Rätsel in Form eines Codes lösen und geben dem Zuschauer damit die Möglichkeit, sich eigene Gedanken zu machen – geschickt! Und als der Code geknackt ist, gilt es immer noch, an das Sandelholzkästchen heranzukommen, was sich als überaus gefährliche Aktion erweist.

Dann der Schock, als der Dieb zusammenbricht: Im selben Augenblick wie Alex Brandtner wird auch dem Zuschauer klar, dass Rex in höchster Gefahr schwebt, die Spannungskurve schnellt nach oben. Die Panik, die den Kommissar befällt, ist durch die Mattscheibe fast spürbar und für jeden nachzuvollziehen – gut, wie Gedeon Burkhard diese Szene meistert, wie er das Publikum mit einem verzweifelten Blick und Tränen in den Augen davon überzeugt, wie viel Alex Brandtner sein vierbeiniger Freund und Partner bedeutet. Auch seine Erleichterung, als der tibetische Mönch Rex ins Leben zurückholt, färbt sogleich ab, und auch hier trifft die musikalische Untermalung wieder genau den Punkt.

Die Darsteller in dieser Episode wissen zu überzeugen: Konstanze Breitebner als leicht angewelkte Bibliothekarin ebenso wie Kurt Weinzierl als gewissenhafter Archivar, den man offenbar schon lange nicht mehr aus dem Archiv rausgelassen hat. (Eigentlich hätte man ja erwartet, dass er von zwei Kaffeeautomaten zerdrückt wird... Gruß an alle Kottan-Fans!) Die beiden eifrigen und in Sachen Chemie offenbar überaus begabten Studenten waren prima besetzt, auch optisch: der sanfte Typ erinnerte mich an Boygroup-Sänger Gary Barlow, der fiese an einen Kommilitonen aus dem Fachbereich für theoretische Physik...

Nette Szenen gibt es auch für die Stamm-Crew: Böck und Kunz, die sich nach einem Streich ihres vierbeinigen Kollegen in einer innigen Umarmung auf dem Boden wiederfinden, sind einfach unschlagbar. Sehr passend ist auch das neue Auto von Kunz – dass er im Smart in der Gegend rumgurkt, dürfte niemanden überraschen. Schon bei Ein Toter kehrt zurück habe ich mich gefragt, wem diese völlig unerlaubt parkende Karre wohl gehören mag. Bleibt zu hoffen, dass der gute Kunz Elchen aus dem Weg geht, aber nicht zu plötzlich! ;> Probleme mit der Straßenverkehrsordnung scheint auch Dr. Graf zu haben, der gleich einen ganzen Stapel von Strafmandaten angesammelt hat, um die sich Brandtner nun kümmern darf. All das macht unsere Helden sehr menschlich und liebenswert – mehr davon!

Über zwei Dinge habe ich mich bei dieser Folge aber dann doch noch aufgeregt. Erstens, Leo Graf pafft mal wieder im Obduktionssaal und überdeckt damit alle anderen Gerüche. Das mag in der Leichenhalle ja ganz angenehm sein, allerdings gehört auch die Riechprobe zur Untersuchung einer Leiche und wird unmöglich, wenn es nach Zigarre riecht. Zweitens stellt sich die Frage, wieso Alex Brandtner, ein erfahrener und erwiesenermaßen kompetenter Beamter der Mordkommission die Hutkrempenregel nicht kennt. Die steht in allen Pathologiebüchern im Kapitel über stumpfe Gewalt gleich auf der ersten Seite und sollte für ihn zum alltäglichen Handwerkszeug gehören. Hier wurde die Figur vorgeführt, um den Zuschauern den Sachverhalt zu erklären – das hätte man auch anders machen können.

Kurz gesagt: Die Folge ist spannend, mysteriös, stellenweise witzig, am Ende irrsinnig dramatisch und durchweg gut gespielt — Jagd nach dem ewigen Leben verdient alle fünf Wurstsemmeln.

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